Wenn man Kinder fragt, was sie später einmal werden wollen, dann steht der Feuerwehrmann meist weit oben auf der Liste. Diesem Traum sind die so genannten Feuerwehrkrokodile einen ganzen Schritt näher gekommen.
Wenn man Kinder fragt, was sie später einmal werden wollen, dann steht der Feuerwehrmann meist weit oben auf der Liste. Diesem Traum sind die so genannten Feuerwehrkrokodile einen ganzen Schritt näher gekommen.
Die Mitglieder der Zevener Kinderfeuerwehr lernen schon jetzt alles, worauf es bei den Brandschützern ankommt – spielerisch und mit ganz viel Spaß. Jüngst haben sie die Feuerwehrtechnische Zentrale besucht und viele spannende Dinge über Atemschutz erfahren. Die rund 20 Steppkes aus der Kinderfeuerwehr treffen sich in den Sommermonaten jeden Dienstag von 16.30 bis 18 Uhr im Feuerwehrhaus in der Böttcherstraße. Dabei zwar auch viel gespielt, daneben stehen aber auch Erste Hilfe, die Aufgaben der Feuerwehr, Karten und Kompass lesen oder eben ein Besuch in der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) auf dem Programm.
Jonah ist begeistert, vor allem das gemeinsame Spielen draußen im Garten macht ihm Spaß. „Ich bin schon ganz gespannt, was wir heute in der Feuerwehrtechnischen Zentrale zu sehen kriegen“, sagt der Siebenjährige aufgeregt. Den anderen Feuerwehrkrokos geht es genau so, denn als die Leiterin der Kinderfeuerwehr, Nadine Jakubowski, in die Runde fragt, ob die Kinder denn auch Lust hätten, schallt ihr ein vielstimmiges „Jaaaaa“ entgegen. Mit leuchtenden Augen sitzen sie zappelnd da und können es kaum erwarten, bis es rüber zur FTZ geht.
Dort erwartet sie Peter Dettmer, seines Zeichens Abschnittsleiter der Freiwilligen Feuerwehren für den Brandschutzabschnitt Zeven, um den „Krokodilen“ alles rund um das Thema Atemschutz zu erklären. Und seine Infos fielen auf fruchtbaren Boden. Die jungen Brandschützer sogen alles wie ein Schwamm auf, wussten aber auch schon selbst viele Antworten. Beispielsweise auch, warum Feuerwehrmänner Atemschutzgeräte brauchen: „Weil bei Feuer Rauch und Giftstoffe entstehen“, meinte einer aus der Gruppe. Und auch bei der Frage, wie lange man denn mit den Flaschen auf dem Rücken atmen könne, hatten die Jungs mit der Schätzung von 15 bis 20 Minuten den Nagel auf den Kopf getroffen.
Die Steppkes kennen sich in ihrem Metier also bestens aus. Der Höhepunkt des Besuchs in der FTZ dürfte aber wohl die Atemschutzstrecke gewesen sein, die unter Feuerwehrleuten auch „der Käfig“ genannt wird. Und das hat einen guten Grund, denn das Ganze ähnelt einem metallenen Irrgarten. Überall schwarzes Drahtgeflecht, darin ein Parcours aus eingebauten Türen, Klappen, Tunneln, Röhren, Kippfenster und Rampen als Hindernisse. Das dürfte schon bei Licht eine echte Herausforderung sein, aber die Feuerwehrleute müssen diese Hindernisstrecke in voller Montur inklusive Atemschutz und in völliger Dunkelheit mit Rauch, typischen Brandgeräuschen und flackerndem Licht meistern. Die Kinder waren beeindruckt, vor allem als der Peter Dettmer auch noch erzählte, dass der Parcours gleich zweimal hintereinander krabbelnd und tastend absolviert werden muss.
Die Krokodile bekamen dabei große Augen. Sie fragten Peter Dettmer geradezu Löcher in den Bauch, zu den Sauerstoffflaschen selbst, zu ihrem Preis, zur Luft, zur Maschine, die die Luft in die Flaschen presst und vielen anderen Dingen rund um die Geräte und Maschinen der Feuerwehr. In der Werkstatt endete dann der Rundgang durch die FTZ nach einer guten Stunde, dort durften die Krokodile unter den wachsamen Augen von Peter Dettmer und den Kolleginnen von der Kinderfeuerwehr Nadine Jakubowski, Sabrina Langer und Martina Asmus noch die Garagentore öffnen – dann verabschiedete Peter Dettmer die Jungbrandschützer noch mit flackernden Blaulicht und versprach, ihnen das nächste Mal die Einsatzzentrale zu zeigen. (FH)
Mit freundlicher Genehmigung des Sonntagsjournals / Zevener Zeitung
(Text und Fotos: Frauke Hellwig)