Traditionell hielt die Zevener Feuerwehr ihre jährliche Mitgliederversammlung am ersten Samstag im Februar im Landhaus Roose ab. Ortsbrandmeister Lutz Wedemeyer hatte hierzu eingeladen und freute sich über zahlreich erschienene Gäste und viele Feuerwehrmitglieder.
Traditionell hielt die Zevener Feuerwehr ihre jährliche Mitgliederversammlung am ersten Samstag im Februar im Landhaus Roose ab. Ortsbrandmeister Lutz Wedemeyer hatte hierzu eingeladen und freute sich über zahlreich erschienene Gäste und viele Feuerwehrmitglieder.
Die Herausforderungen des demographischen Wandels sind in aller Munde und so war man im Bericht des Ortsbrandmeisters besonders auf die personelle Situation der Ortsfeuerwehr gespannt. Die Zahlen waren durchaus erfreulich, was bedeutet, dass die Zevener Feuerwehr derzeit einen hohen Einsatzwert besitzt und für die Zukunft gut aufgestellt ist. Zum Jahresende 2012 zählte die Abteilung für den aktiven Feuerwehrdienst 68 Mitglieder, darunter vier Frauen. Hinzu kommen noch weitere Fachberater, die sich beispielsweise als Betreuer in der Kinderfeuerwehr engagieren. Bei der Kinderfeuerwehr sind derzeit 15 Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren aktiv (derzeit allesamt Jungs), wobei es bereits eine Warteliste mit Kindern gibt, die sehnsüchtig ihren sechsten Geburtstag erwarten, um dann auch bei der Kinderfeuerwehr mitmachen zu können. Die Altersabteilung zählt derzeit 28 Mitglieder und hält der Feuerwehr ungebrochen die Treue. Die Jugendfeuerwehr freute sich über einen sprunghaften Anstieg im Jahre 2012 und zählt nun 7 Mädchen und 20 Jungen in ihrer Statistik – im Vorjahr waren es insgesamt 19 Jugendfeuerwehrleute. Drei Jugendfeuerwehrleute konnten ihre Truppmannausbildung Teil 1 (Grundausbildung für den aktiven Feuerwehrdienst) erfolgreich absolvieren und sind seither sowohl in der Jugendfeuerwehr, als auch im aktiven Dienst tätig.
Dass die Zevener Feuerwehr eine gute Personaldecke braucht, belegen die Einsatzzahlen. Im vergangenen Jahr wurden die Zevener 131 Mal alarmiert, im Vorjahr waren es 10 Einsätze weniger. Diese Einsätze teilen sich auf 67 Brandeinsätze und 63 Hilfeleistungseinsätze auf, hinzu kommt ein sonstiger Einsatz. Besorgniserregend sei die Fehlalarmierung durch Brandmeldeanlagen. Löst eine solche Brandmeldeanlage aus, läuft der Alarm direkt bei der Leitstelle auf und die Feuerwehr wird zum vermeintlichen Feuer geschickt. Durch fehlerhafte Anlagen kam es jedoch zu 37 Fehlalarmierungen, die sich zu etwa gleichen Teilen auf die Tages- und Nachtzeit verteilen. Glücklicherweise sei es zu keinem Schaden gekommen, allerdings belasten solche Fehlalarme die Feuerwehr sehr. Auch die Toleranz der Arbeitgeber wird belastet, wenn Angestellte häufig vergeblich ihren Arbeitsplatz verlassen müssen. Bislang stehen die Arbeitgeber jedoch zu ihrer Feuerwehr, dennoch müsse sich an den Fehlalarmierungen etwas ändern.
Im weiteren Verlauf erinnert Wedemeyer an diverse Einsätze und zeigt Bilder hierzu. Mal wieder hat sich gezeigt, dass man auf alle Eventualitäten vorbereitet sein müsse und die gute Ausbildung sich bei den Einsätzen auszahle. Der wohl kurioseste Einsatz war im Bereich der technischen Hilfeleistung: Eine Katze hatte sich im Motorraum eines Fahrzeuges derart eingeklemmt, dass sie ohne Weiteres nicht zu befreien war. Sie war aber so angriffslustig, dass ihre vermeintlichen Retter einige Kratzer davon trugen. Ein Mitglied der Zevener Feuerwehr arbeitet beim Autohaus Spreckelsen und brachte sogleich ein ganzes Servicefahrzeug mit, mit dessen Hilfe die Katze dann befreit werden konnte. An dieser Stelle dankte Wedemeyer dem Autohaus für seine spontane Hilfe. Wie später jedoch leider bekannt wurde, verstarb die Katze wenig später.
Mit all den Einsätzen, Übungsdiensten und Veranstaltungen (wie dem Laternenumzug oder dem Osterfeuer), wurden über 9.000 Stunden in den Dienstbüchern vermerkt. Viele kleinere Dinge wurden hier jedoch gar nicht aufgeführt, sodass die wahre Zahl noch etwas höher liegen dürfte.
Zufrieden blickte Wedemeyer auf den Ausbildungs- und Übungsdienst zurück. Neben zahlreichen allgemeinen Diensten, waren Drehleiterausbildung, technische Dienste oder die Ausbildung der Atemschutzgeräteträger besonderer Schwerpunkt. Derzeit verfügt die Zevener Wehr über 31 aktive Atemschutzgeräteträger, beinahe die Hälfte der gesamten Einsatzabteilung. Die Einsatzerfahrung zeige, dass beinahe zu jedem Einsatz, auch der Einsatz der Atemschutzgeräteträger gehöre.
Ein Gewinn für die Feuerwehr war die Beschaffung der neuen Wärmebildkamera. Hier wurde den Anforderungen der Feuerwehr in vollem Umfang Rechnung getragen und ein robustes und leistungsfähiges Gerät beschafft. Mit Blick auf die Zukunft kündigte Wedemeyer die Beschaffung eines MTW (Mannschaftstransportwagens) an, der zur Hälfte durch Sponsoren getragen wird. Die Zukunft eines neuen oder umgebauten Feuerwehrhauses bewegt derzeit ebenfalls die Gemüter, hier sei man aber in konstruktiven Gesprächen mit allen Beteiligten und es sei Bewegung in der Angelegenheit. Auch die Bürgermeister Johann-D. Klintworth und H.-J. Jaap nahmen dazu Stellung in ihren Grußworten und machten deutlich, dass der Wert der Schwerpunktfeuerwehr Zeven außer Frage stehe und man im Konsens mit anderen wichtigen Projekten nach einer zukunftsfähigen Lösung strebe. Derzeit befasst sich eine Arbeitsgruppe und ein externer Gutachter mit der Aufstellung einer Feuerwehrbedarfsplanung für die Samtgemeinde, anschließend sollen darauf weitere Schritte aufbauen.
Die Gäste dankten den Feuerwehrleuten einvernehmlich für ihr Engagement im Sinne der Bürger, aber auch den Angehörigen, die oft auf sie verzichten mussten. Johannes Fuhr überbrachte die Mitteilung der Polizei, dass die Zusammenarbeit „100%-ig“ funktioniere und blickte auf gemeinsame Einsätze und Veranstaltungen zurück. Bezüglich des Autobahnausbaus bilanzierte er das Jahr 2009 als das schlimmste Jahr, hinsichtlich der schweren Unfälle. Nun, da die Baustellen beseitigt sind, hoffe er auf gute und unfallfreie Fahrt auf der Autobahn. Besorgt zeigte er sich hinsichtlich der Entwicklung, dass tätliche Angriffe auf Polizeibeamte zunähmen und die Hemmschwelle sinke. Er ermutigte auch die Feuerwehrleute als Uniformträger, sich keinerlei Beleidigungen gefallen zu lassen und solch respektloses Verhalten mit einer entsprechenden Ahndung zu quittieren. Kreisbrandmeister Jürgen Lemmermann ergänzte dies mit Beispielen aus dem Nachbarlandkreis, wo jüngst Feuerwehrkameraden während des Einsatzes angegriffen wurden. Hier darf keine Toleranz gezeigt werden. Peter Dettmer und Siegfried Wischnewski trugen zum aktuellen Geschehen im Zevener Brandschutzabschnitt und der Samtgemeinde Zeven vor.
Die jährliche Mitgliederversammlung ist natürlich auch der richtige Ort für Ehrungen und Beförderungen. Aus dem Jugendfeuerwehrdienst konnten nach erfolgreicher Truppmannausbildung Lina Kuschel, Gerrit Neufeld und Björn Kruse in den aktiven Feuerwehrdienst übernommen werden. Sie leisteten vor der Versammlung ihr Aufnahmegelöbnis ab und wurden sogleich zur Feuerwehrfrau und zum Feuerwehrmann befördert. Michael Heine und Torben Weigert konnten sich über die Beförderung zum Hauptfeuerwehrmann freuen. Durch die Übernahme aus anderen Ortsfeuerwehren wurden Michael Neumann und Alexander Dlubek in die Zevener Reihen übernommen. Als Fachberaterin für die Kinderfeuerwehr wurde Melanie Meser aufgenommen.
Wenngleich per jüngst geändertem Brandschutzgesetz die Altersgrenze für Feuerwehrleute angehoben wurde, so entschied sich Karl-Heinz Haase zum Zeitpunkt nach „alten Bestimmungen“ in den Ruhestand zu treten und beendete seinen aktiven Feuerwehrdienst. Ihm wurde für sein langjähriges Engagement gedankt.
Kreisbrandmeister Jürgen Lemmermann konnte zusammen mit Ortsbrandmeister Wedemeyer zudem einige Ehrungen für besondere Treue vornehmen. Andreas Quellen wurde die Auszeichnung für 25-jährige Mitgliedschaft überreicht. Bernd Meyer wurde für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt. Eine Auszeichnung für 40-jährige Dienste erhielten Friedhelm Stößel und Gerhard Wilkens. Für 50-jährige Mitgliedschaft wurde Hans-Jürgen Nessel geehrt. Unübertroffen blieb Adolf Harms mit seiner Ehrung für 60-jährige Mitgliedschaft.