Einsatzreiches Jahr 2017 und viele Herausforderungen für die Zukunft.
Traditionell am ersten Samstag im Februar führte die Freiwillige Feuerwehr Zeven ihre jährliche Mitgliederversammlung im Atrium des Ringhotel Paulsen durch. Ortsbrandmeister Jan Tobias Wendelken begrüßte die zahlreich anwesenden Mitglieder der aktiven und Altersabteilung sowie einige Gäste, darunter der Bürgermeister der Stadt Zeven, Norbert Wolf, den Abschnittsleiter Zeven Peter Dettmer, den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Bremervörde, Hans-Jürgen Behnken, Gemeindebrandmeister Siegfried Wischnewski und den Kontaktbeamten der Zevener Polizei, Rolf Meyer.
Sodann begann Wendelken mit dem Vortrag seines Jahresberichtes zur Ortsfeuerwehr Zeven. Die Personallage sei gut und stabil, nahm Wendelken vorweg. Nach zu und Abgängen im vergangenen Jahr beträgt die Mitgliederzahl 141 Feuerwehrleute und somit ein Plus von einem Mitglied. Diese teilen sich auf in 57 Mitglieder im aktiven Einsatzdienst (darunter 29 ausgebildete Atemschutzgeräteträger), 6 Mitglieder in der Tagesfeuerwehr (welche in einem anderen Ort wohnen, jedoch beruflich in Zeven aktiv sind und für Einsätze zur Verfügung stehen), eine Reserveabteilung von 18 Mitgliedern, der Altersabteilung mit 26 Mitgliedern sowie dem wichtigen Feuerwehrnachwuchs wie der Jugendfeuerwehr (10-18-jährige) mit 19 Jugendlichen und der Kinderfeuerwehr (6-10-jährige) mit 15 Kindern. Der Altersdurchschnitt der aktiven Abteilung beträgt knapp 32 Jahre – ein sehr gutes Zeichen in Zeiten von demografischem Wandel. Die Personallage ist also gut und die Feuerwehr verfügt über eine schlagkräftige Einsatzabteilung – doch diese wird auch dringend gebraucht, wie die Einsatzzahlen schließlich belegten.
Im vergangenen Jahr wurden die Zevener Brandschützer insgesamt 185 Mal alarmiert, was einen neuen Rekord darstellt – in 2016 waren es noch 21 Einsätze weniger. Von diesen Einsätzen fallen 83 auf Brandeinsätze (93 in 2016) und 102 Hilfeleistungseinsätze (71 in 2016). Beispielhaft erinnerte Wendelken an einige ausgewählte Einsätze und zeigte Bilder – die Bandbreite der Herausforderungen war wieder sehr hoch und verlangte den ehrenamtlichen Helfern einiges ab. Von Großbränden über Brandserien, von schweren Verkehrs- und Gefahrgutunfällen, bis hin zu Sturmschäden und Fehlalarmen durch Brandmeldeanlagen war wieder alles dabei. Die Einsatzbelastung sei dadurch sehr hoch. Dies nahm Wendelken zum Anlass, einen besonderen Augenmerk auf die Infrastruktur und Ausbildung der Feuerwehr zu legen. Die Planung des neuen Feuerwehrhauses läuft bereits und dieses werde auch dringend gebraucht – aus Platzmangel stehen einige Fahrzeuge bereits hinter- oder nebeneinander, für einige Feuerwehrkameraden ist kein Platz mehr in der Umkleidekabine und sie müssen sich in der Fahrzeughalle umziehen. Im Bereich der lehrgangsgebundenen Ausbildung kritisierte Wendelken Minderzuweisungen, die eine gesunde Regeneration gefährdeten. So wurde in 2017 beispielsweise kein Lehrgangsplatz für die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger zugewiesen und für 2018 lägen hier auch noch keine Zuweisungen vor. Das sei „sehr schlecht!“, bewertete Wendelken mit deutlichen Worten. An der Niedersächsischen Akademie für den Brand- und Katastrophenschutz konnte ebenfalls der gewünschte Lehrgangsbedarf nicht zufriedenstellend gedeckt werden. Ein Problem, was jedoch viele Feuerwehren betrifft und an den Kapazitäten der Ausbildungseinrichtungen liegt.
Weiter führte Wendelken zu den durchgeführten Ausbildungen und sonstigen Aktivitäten aus, die unter dem Strich wieder zahlreiche Stunden im Sinne der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Zeven, aber auch darüber hinaus bedeuteten. In seinen Grußworten nahm Bürgermeister Norbert Wolf diesen Punkt ebenfalls auf. Die Feuerwehr sei in jederlei Hinsicht sehr gut organisiert und trage wesentlich zum objektiven und subjektiven Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger bei. Die Feuerwehr ist mit alle ihren Abteilungen der Kitt für das Gemeinwesen und leiste auch in diesem Bereich eine tolle Aufgabe. Hinsichtlich der steigenden Einsatzzahlen unterstrich auch Wolf, dass die derzeitige Infrastruktur der Feuerwehr am Ende sei und er hofft, dass die Planungen und der Bau des neuen Feuerwehrhauses schnell vorangingen und dieses zügig zur Verfügung stehe.
Ergänzend unterstrich Polizeioberkommissar Rolf Meyer die sehr gute Zusammenarbeit zwischen der Polizei und der Feuerwehr bei den teils schweren gemeinsamen Einsätzen. Die Feuerwehr Zeven sei sehr professionell und einfach eine „tolle Truppe“ – ließ er auch aus seinem Kollegenkreis ausrichten.
Seinen Jahresbericht schloss Wendelken mit den Neuerungen und Investitionen, wie beispielsweise Navigationsgeräte für Fahrzeuge, die häufig überörtlich angefordert werden, neue Helme für die Atemschutzgeräteträger, einer Sachspende der Firma Gartenland und blickte auf viele Veranstaltungen zurück, die die Feuerwehr durchführte und Unterstützte, wie beispielsweise die Zevener 4-Abend-Märsche, die Unterstützung des Weihnachtspäckchenkonvois, das Osterfeuer in Zeven oder das beliebte Lichterfest im Oktober. Mit Blick auf das kommenden Jahr stellte Wendelken fest, dass einige Punkte noch aus dem letzten Jahr stammen und er hoffte auf die Umsetzung in diesem Jahr.
Bei Tagesordnungspunkt „Wahlen“ wurden viele derzeitige Amtsinhaber auf ihren Posten bestätigt und verlängern dadurch ihre Amtszeit – darüber hinaus wurden weitere Funktionen und Aufgaben vergeben.
Schließlich war es dem Ortsbrandmeister eine Ehre, Neuaufnahmen und Beförderungen durchzuführen. Als neues Mitglied wurde Lukasz Urbanowicz in die Feuerwehr Zeven aufgenommen und der Dienstgrad „Feuerwehrmann-Anwärter“ bestätigt. Zum Feuerwehrmann konnten die Anwärter Holger Böttjer und Renè Nordwig befördert werden, den Dienstgrad Oberfeuerwehrmann tragen fortan Kevin Müller, Luca Fehrmann und Björn Kruse. Durch den Gemeindebrandmeister Siegfried Wischnewski wurde die Beförderung der Löschmeistern Nadine Jakubowski zur Oberlöschmeisterin durchgeführt.
Durch den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Bremervörde e.V., Hans-Jürgen Behnken, und den Abschnittsleiter des Brandschutzabschnittes Zeven, Peter Dettmer, wurden weitere Ehrungen durchgeführt. So erhielten Holger Bosse und Jan Tobias Wendelken die Ehrung für 25 Jahre aktive Mitglieschaft. Für ihre 50-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurden Hans-Jürgen Wardin und Kurt Dettmer geehrt, der Hauptbrandmeister Gerd Kriete erhielt eine Ehrung für 60-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr.
Neben der Ehre diese besonderen Abzeichen grundsätzlich verleihen zu dürfen, war es für Abschnittsleiter Peter Dettmer überdies ein besonderer Tag, denn er hatte „jahrelang darauf gewartet“, seinen Vater mit dieser Ehrung auszeichnen zu dürfen.