Die Freiwillige Feuerwehr Zeven führte am 6. Februar 2016 ihre Mitgliederversammlung durch.
Traditionell am ersten Samstag im Februar führte die Freiwillige Feuerwehr Zeven unter Leitung von Ortsbrandmeister Jan-Tobias Wendelken die alljährliche Mitgliederversammlung durch. Bei stimmungsvollem Ambiente im Atrium des Ringhotel Paulsen kamen neben allen Abteilungen der Feuerwehr auch zahlreiche Gäste, wie Samtgemeindebürgermeister Jürgen Husemann, der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Zeven Norbert Wolf, der Vorsitzende des Feuerschutzausschusses Detelf Tiedemann, der Leiter des Einsatz- und Streifendienstes des Polizeikommissariats Zeven Simon Bauer und von Seiten der Feuerwehr erschienen der Abschnittsleiter des Brandschutzabschnittes Zeven, Peter Dettmer, sowie der stellvertretende Gemeindebrandmeister, Lutz Wedemeyer.
Sodann führte Wendelken zu seinem umfassenden Bericht des zurückliegenden Jahres aus. Die Mitgliederstatistik brachte zum Ausdruck, dass die Ortsfeuerwehr Zeven trotz eines geringfügigen Rückganges (welche sich in den Jugendabteilungen ergeben haben) zukunftsfähig aufgestellt ist. Die Einsatzabteilung zählt derzeit 59 Mitglieder (Vorjahr 60), von denen knapp die Hälfte für Atemschutzeinsätze qualifiziert ist. Ergänzt wird die Einsatzabteilung von drei Mitgliedern in der Tagesfeuerwehr (Vorjahr 1), welche eigentlich in anderen Orten wohnhaft sind, aber durch ihre berufliche Tätigkeit in Zeven der Stadt als Feuerwehrleute zur Verfügung stehen. Zudem gibt es eine Jugendfeuerwehr 17 Mitglieder (Vorjahr 22) und die jüngste Abteilung, die Kinderfeuerwehr, zählt 16 kleine Brandschützer. Die Gesamtbilanz weist also zum Jahresende 2015 insgesamt 134 Mitglieder (Vorjahr 138) aus, wobei sich der Altersdurchschnitt lediglich von 32,4 in 2014 auf 33 Jahre in 2015 erhöht hat – somit ist die Feuerwehr lediglich ein knappes halbes Jahr älter geworden und somit auch aus der demographischen Perspektive gut aufgestellt.
Als weiterer wichtiger Punkt im Jahresbericht dürfen natürlich die Einsätze nicht fehlen. In 2015 rückte die Zevener Feuerwehr zu insgesamt 147 Einsätzen aus, 15 mehr als im Vorjahr. Hiervon fielen 76 Einsätze zur Brandbekämpfung und 71 auf Hilfeleistungseinsätze, sodass sich kein Einsatzschwerpunkt ableiten ließ und sich die Einsatzarten grob in der Waage hielten.
Die Brandeinsätze teilten sich wiederum in 20 Kleinbrände (Vorjahr 16), 19 Mittelbrände (Vorjahr 9) und 9 Großbrände (Vorjahr 6) auf. Hinzu kommen 26 Alarmierungen durch Brandmeldeanlagen (Vorjahr 22), welche eine große Belastung für die Feuerwehr darstellen, da hier zumeist aufgrund eines Fehlalarmes ausgerückt werden muss. Die Einsätze zur technischen Hilfeleistung teilten sich 64 kleine Einsätze (Vorjahr 69) und 6 mittlere Einsätze (Vorjahr 3) auf – einen großen Einsatz gab es in 2015 glücklicherweise nicht, im Vorjahr waren es noch 5. Eine „Sonstiger Einsatz“ kam hinzu, hier wurden die Zevener zu einer Übung in einem Nachbarort alarmiert, jedoch ahnten sie bei der Anfahrt nicht, dass es sich um eine Übung handelt. Die Einsätze fanden jedoch nicht nur im Stadtgebiet statt, 54 Einsätze fanden außerhalb des Ortsbereiches zur Unterstützung der Nachbarwehren in der Samtgemeinde und im Landkreis statt.
Insgesamt ließ sich feststellen, dass die Einsatzzahlen als solche stiegen, aber auch die jeweiligen Herausforderungen während der jeweiligen Einsätze. Um hierauf vorbereitet zu sein wurden zahlreiche allgemeine und Sonderdienste durchgeführt, sodass eine bestmögliche Vorbereitung möglich war. Allein knapp 6.000 Stunden fielen auf diese Übungsdienste. Zusammen mit den Einsatzzeiten (ca. 1.900 Stunden) und den vielen weiteren Aktivitäten rund um die Feuerwehr, wurden ehrenamtlich knapp 10.000 Stunden für den Dienst am Nächsten investiert.
Im Bereich der Lehrgänge auf Kreis- und Landesebene gab es zwar einige Zuweisungen für technische und Führungslehrgänge, jedoch blieben die Zuweisungen weit hinter den Bedürfnissen zurück, sodass Wendelken in diesem Bereich nicht vollständig zufrieden sein konnte. Nach dem Vortrag zur Personal- und Einsatzlage dankte der Ortsbrandmeister seinen Feuerwehrleuten ausdrücklich für das hohe und unbezahlbare Engagement im vergangenen Jahr. Nicht zu vergessen seien hierbei aber auch die Lebenspartner und schließlich auch die Arbeitgeber, die oft und plötzlich auf die Mitglieder der Feuerwehr aufgrund von Einsätzen verzichten mussten.
Zur materiellen Ausstattung fuhr er fort, dass nun einige Nachrüstungen im Feuerwehrhaus stattgefunden haben und in der nächsten Zukunft auch werden. Dennoch gibt es einen deutlichen Sanierungsstau und das Gebäude sei spürbar in die Jahre gekommen. Die im Einsatz unbrauchbar geworden oder beschädigte persönliche Schutzausstattung konnte bislang nur teilweise ersetzt werden, auch die für 2015 regulär angeforderten Ausrüstungsgegenstände wurden nur teilweise bewilligt. Auch ein Nachschubfahrzeug, welches für 2016 geplant gewesen war, wurde aus dem diesjährigen Haushalt gestrichen – obwohl gerade im jüngsten Einsatzgeschehen ein solches Fahrzeug sehr hilfreich gewesen wäre.
Der moderne Digitalfunk wurde aber in großen Schritten eingeführt, sodass in kurzer Zeit sämtliche Zevener Einsatzfahrzeuge auf die neue Technik umgerüstet werden konnten. Durch eigene Spenden und Initiativen konnten die Einsatzfahrzeuge mit nützlichen Werkzeugkoffern ergänzt werden, welche sich insbesondere bei technischen Hilfeleistungseinsätzen bewährt haben. Überdies könnten die Mitglieder der Einsatzabteilung gegen Hepatitis geimpft werden, sodass sie auch im Bereich des Infektionsschutzes während ihrer Einsätze gut aufgestellt sind.
Als weitere Ereignisse nannte Wendelken den Besuch einer Gruppe aus Tennessee und die Teilnahme am Weihnachtspäckchenkonvoi 2015. Er dankte auch dem Förderverein der Feuerwehr Zeven für ihre Unterstützung, sie unterstützten bei der Beschaffung eines Gas-Messgerätes zum Schutz der Einsatzkräfte, zwei Grills zur Durchführung von Veranstaltungen und die Kinder- und Jugendarbeit wird bei diversen Aktionen subventioniert. In Sachen Förderverein erlaubte er sich ein bisschen Werbung für das Portal „Gooding“, bei dem reguläre Onlineeinkäufe getätigt werden können und dadurch eine kleine Spende an den Förderverein gerichtet werden kann.
Mit Blick nach vorn wünschte sich der Ortsbrandmeister einen spürbaren Fortgang der Planungen zum Um- oder Neubau eines Feuerwehrhauses – wobei auf Seiten der Feuerwehr der Neubau favorisiert wird. Ergänzend zur stillen Alarmierung mit den digitalen Meldeempfängern (DME) soll es einen Web-Alarm über eine App geben, wodurch die Führungskräfte sich schnell ein Lagebild über die Anzahl der verfügbaren Einsatzkräfte verschaffen können. Es wird aber kein Ersatz für die reguläre Alarmierung sein. Des Weiteren werden für Drehleitermaschinisten nun Gesundheitschecks eingeführt und das ehemalige Sponsorenfahrzeug soll zu einem vollwertigen Einsatzfahrzeug ausgebaut werden.
Der Jugendfeuerwehrwart und die Kinderfeuerwehrwartin führten zu ihrem Ressort aus und schilderten zahlreiche abwechslungsreiche und spannende Aktivitäten. Beide Abteilungen konnten sich über eine großzügige Spende der Theatergruppe „Inkognito“ von jeweils 1.000 Euro freuen.
Kassenwart Holger Bosse erläuterte den derzeitigen Kassenstand der Feuerwehr. Die oftmals in Frage gestellten Veranstaltungen wie Laternenfest und Osterfeuer seinen zumindest noch geringfügig finanziell lohnend für die Feuerwehr, wenngleich sich immer mehr Unterstützer zurückziehen und die Last für die Feuerwehr zur Durchführung der Veranstaltungen größer werde. Als Kritik in Richtung der Politik führte er zu Überweisungen an die Stadt aus, welche für die Erstellung von Spendenbescheinigungen erforderlich seien. Dieser eigentliche Durchlaufposten funktioniere in der Praxis nur mäßig und die Feuerwehr wartet noch immer auf die Rücküberweisung von Spenden aus dem August des vergangenen Jahres.
Im Tagesordnungspunkt „Wahlen“ gab es nur eine kleine Veränderung. Der bisherige Gerätewart Hendrik Holst hatte aufgrund eines Wohnortwechsels sein Amt niedergelegt. Während der Versammlung wurde der bislang kommissarisch eingesetzte Gerätewart Andreas Meier einstimmig in das Amt gewählt. Der frisch gewählte bedankte sich für das in ihn gesetzte Vertrauen und dankte seinem Amtsvorvorgänger Bernd Meyer, der zwar seit geraumer Zeit im „Feuerwehrruhestand“ weilt, aber immer noch tatkräftig in diesem Bereich unterstützt – das ist nicht selbstverständlich.
Des Weiteren wurden Funktionen innerhalb der Ortsfeuerwehr übertragen:
Stv. GrpFhr 1 - Sören Munke
Fahrzeugführer ELW - Sören Munke
Stv. Fahrzeugführer ELW - Torben Weigert
Stv. Fahrzeugführer LF 16 - Alexander Perl
Stv. Gerätewart - Arian Frei
Ortsbrandmeister Wendelken hatte anschließend die Ehre einige Personalmaßnahmen durchzuführen. Vier Feuerwehrleute wurden frisch in den Einsatzdienst aufgenommen und sprachen hierzu vor der Versammlung das Aufnahmegelöbnis nach, in dem sie gelobten ihre freiwillig übernommenen Pflichten pünktlich und gewissenhaft zu erfüllen und gute Kameradschaft zu halten. Hierbei handelte es sich um Marcus Riedel, Luca Fehrmann, Susann Munke und Kai-Uwe Pöppinghaus. In die Tagesfeuerwehr aufgenommen wurden Henning Schnackenberg aus Winkeldorf und Heiko Rudat aus Kalbe. Als Fachberaterin für die Kinderfeuerwehr wurde Andrea Sakrausky aus Wiersdorf aufgenommen.
Über neue Dienstgrade, verliehen vom Ortsbrandmeister, konnten sich freuen:
Simon Becker - Feuerwehrmann
Patrick Bielefeld - Feuerwehrmann
Sabrina Langer - Hauptfeuerwehrfrau
Alexander Perl - Hauptfeuerwehrmann
Frank Zodrow - Hauptfeuerwehrmann
Niels Rademackers - Hauptfeuerwehrmann
Bei den anschließenden Grußworten des Abschnittsleiters, Peter Dettmer, sollte es auch nicht bleiben. Er konnte dem Zevener Feuerwehrmann Torben Wilshusen die Ehrung für 25-jährige Mitgliedschaft überreichen. Sichtlich überrascht waren Stephan Wilkens und Joachim Sievers, denn sie wurden für ihr außergewöhnliches und überörtliches Engagement im Feuerlöschwesen mit der Ehrenmedaille des Kreisfeuerwehrverbandes Bremervörde ausgezeichnet.
Der stellvertretende Gemeindebrandmeister, Lutz Wedemeyer, konnte schließlich weitere Dienstgrade in der Gruppe der Löschmeister verteilen. Er beförderte
Nadine Jakubowski zur Löschmeisterin
Stephan Wilkens zum Hauptlöschmeister
Marcus Krönke zum Hauptlöschmeister
Gegen 21.30 Uhr wurde die Sitzung dann beendet.
