Nichts ist beständiger als der Wechsel - Neue Informationen zur Sirenenalarmierung in Zeven.

2015 12 17 Wartung der Sire 

 

Nichts ist beständiger als der Wechsel - neue Informationen zur Sirenenalarmierung in Zeven:

 

Hinsichtlich der Nutzung der beiden Zevener Sirenen sind nun neue und grundlegende Entscheidungen getroffen worden:

 

Die Aktivierung der Sirene wird ab sofort nur noch zum Probealarm am ersten Samstag des Monats jeweils um 12 Uhr erfolgen (12 Sekunden Alarmton). Darüber hinaus kann die Sirene auf Anforderung des Ortsbrandmeisters oder seines Stellvertreters zur Alarmierung der Feuerwehr aktiviert werden (3 Mal jeweils 12 Sekunden Alarmton). Einen Gefahrenalarm im Rahmen des Zivilschutzes wird es nicht mehr geben.

 

Da die Freiwillige Feuerwehr Zeven bereits seit vielen Jahren per stillem Alarm aktiviert wird, wird es daher wohl wieder ruhiger in Zeven werden.

 

 

Bisherige Meldung zum Thema - durch die jüngsten Entscheidungen ist diese allerdings hinfällig.

 

Noch bis weit in die 90er Jahre säumten zahlreiche Sirenen die Dächer in Deutschlands Städten und Dörfern. Sie dienten jahrzehntelang dem Zivilschutz und sollten einen möglichst großen Teil der Bevölkerung vor drohenden Gefahren warnen. Nach der Wiedervereinigung und dem Ende des kalten Krieges schien es jedoch unnötig geworden zu sein, die Bevölkerung über Sirenen alarmieren zu müssen. Es folgte der massive Rückbau der einstigen Schutzengel.

2015 12 17 Wartung der Sire

Lediglich in kleineren Orten wurden die Sirenen weiterhin dazu genutzt, die örtliche Feuerwehr zu alarmieren und hatten somit weiter eine sinnvolle Aufgabe zu erfüllen. Doch auch in diesen kleineren Orten schritt die technische Entwicklung voran und viele Feuerwehren werden auch dort per stillem Alarm durch digitale Funkmeldeempfänger alarmiert, wie es in Städten schon üblich ist. Lediglich 16 Prozent der Kommunen in Deutschland verfügen daher noch über aktive Sirenen.

Obschon diese Technik ein wenig angestaubt zu sein scheint, so hat sie ihre Funktion auch in der Gegenwart nicht verloren. Als sich vor einigen Jahren bei der Firma Kraft-Food ein Gefahrgutunfall ereignete und sich eine vermeintlich giftige Wolke ausbreitete, wurde der Sirenenalarm ausgelöst. Wenngleich dieser Fall nie geübt wurde verhielt sich die Bevölkerung absolut richtig und informierte sich über das Radio oder das Internet über die aktuellen Geschehnisse – so konnten die wichtigen Warnmeldungen und –hinweise schnell an die Bevölkerung transportiert werden.

Nun fiel auch in Zeven die Entscheidung: Die Sirenen in der Stadt Zeven bleiben in ihrer Funktion erhalten. Nach dem Rückbau gibt es in Zeven lediglich zwei verbliebene Sirenen. Eine steht auf dem Dach des alten Feuerwehrhauses in der Innenstadt, eine weitere steht auf dem Dach des derzeitigen Feuerwehrhauses in der Böttcherstraße. Durch die Entscheidung, dass die Sirenen aktiv bleiben sollen, wird es daher ab sofort auch wieder Übungsalarme geben. Dieser findet jeweils am ersten Samstag im Monat um 12.00 Uhr statt, somit erstmalig wieder am 2. Januar 2016.

Während es bei Probealarmen mit Sirenen sonst üblich ist die Sirene drei Mal für jeweils 12 Sekunden heulen zu lassen, bleibt es in Zeven lediglich bei einem 12-sekündigem Warnton. Bei einem scharfen Alarm mit einer tatsächlich drohenden Gefahr ertönt ein dauerhafter Heulton von etwa einer Minute. Ursache eines solchen Alarms kann beispielsweise ein Gefahrgutunfall oder ein größerer Brand mit extremer Rauchentwicklung in bewohnten Gebieten sein.

Außerdem wird die Sirene auch bei einem Vollalarm der Zevener Ortsfeuerwehr ertönen – in diesem Falle ertönt ein einminütiger Intervall von je 12 Sekunden Warnton und 12 Sekunden Pause.

Kurz zusammengefasst heißt das:

  • Jeden ersten Samstag im Monat erfolgt um 12.00 Uhr ein kurzer Probealarm,
  • ein einminütiger Intervall von je 12 Sekunden Alarm und Pause im Wechsel bedeutet „Ihre Feuerwehr ist im Einsatz“ und
  • ein einminütiger Daueralarmton weist auf eine Gefahr hin.

 dmesirene

Wenn solch ein „Gefahrenalarm“ ausgelöst wird, sollten Sie die Fenster schließen und das Radio einschalten und auf Durchsagen achten. Die Bevölkerung wird dann darüber informiert, was passiert ist und welchen Bereich dies betrifft. Zudem wird mitgeteilt, wie man sich ggf. vor dieser Gefahr schützen kann. Rufen Sie jedoch nicht die Notrufnummern 112 oder 110 an um sich zu informieren, diese Rufnummern sind nur für tatsächliche Notfälle zu nutzen. In keinem Falle ist der Sirenenalarm ein Grund zur Panik.

Weitere Maßnahmen:

Die nachfolgenden Verhaltensweisen sind in einem „Gefahrenalarm“ fast immer richtig und sollten daher nach Möglichkeit beachtet werden. Wenn das Sirenensignal ertönt, sollten Sie
 

  • das Radio einschalten und auf Durchsagen achten.
  • Fenster und Türen schließen.
  • Lüftungs- und Klimaanlagen ausschalten.
  • Nachbarn und ggf. Passanten verständigen.
  • Kinder ins Haus holen.
  • Behinderten und alten Menschen helfen.
  • Ggf. Passanten Schutz bieten.
  • Elektrogeräte ausschalten (Ausnahme ein Radio).
  • auf Lautsprecherdurchsagen achten; Anweisungen von Polizei oder Feuerwehr befolgen.
  • Telefonverbindungen zu Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Behörden nicht durch Rückfragen blockieren.
  • bei Beeinträchtigungen durch Rauch oder Gase nasse Tücher vor Mund und Nase halten. Bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen Kontakt mit Hausarzt oder dem ärztlichen Notdienst aufnehmen.
     

Das Haus nicht verlassen. Es bietet mehr Schutz und Sicherheit als eine Flucht.

Falls man unterwegs ist:

  • dem betroffenen Gebiet fernbleiben oder es verlassen (falls möglich),
  • Autofenster schließen,
  • Lüftung und Heizung abstellen,
  • falls möglich ein Gebäude aufsuchen.

ENTWARNUNG wird über Radio und eventuell zusätzlich über Lautsprecher gegeben.

Warum wird die Feuerwehr über die Sirene alarmiert? (Update 28.12.2015)

Im Landkreis Rotenburg werden Ortsfeuerwehren (in Orten mit Sirene) bei großen Einsätzen zusätzlich über die Sirenen alarmiert, um alle Feuerwehrleute über einen Einsatz zu informieren. Daher sieht die Standardprogrammierung der Sirenen eine Auslösung bei einem Vollalarm der Ortsfeuerwehr vor. Zeven ist nun die erste Stadt im Landkreis, welche die Sirenen wieder in Betrieb genommen hat. Da auch hier die Standardprogrammierung zur Anwendung kam, löst die Sirene bei einem Vollalarm mit aus.

Da alle Feuerwehrleute in Zeven jedoch mit einem stillen Alarm aktiviert werden können, wird es voraussichtlich eine Nachprogrammierung geben, sodass die Sirene dann nur zur Probe und bei einem Gefahrenalarm ausgelöst wird.

Übrigens - die Reaktivierung der Sirenen liegt bundesweit wieder im Trend. In vielen Städten werden die Sirenen wieder aktiviert, ausschließlich um die Zivilbevölkerung schnell warnen zu können.

 

Zeven ist die erste Stadt im Landkreis, die die Schutzengel mit ihrer Aufgabe versieht.