Traditionell am ersten Samstag im Februar lud der Zevener Ortsbrandmeister, Jan Tobias Wendelken, zur jährlichen Mitgliederversammlung der Feuerwehr Zeven ein. Nachdem er die Gäste begrüßt hatte, unter anderem Samtgemeindebürgermeister Henning Fricke sowie Stadt-Bürgermeister Jens Petersen aus dem politischen Bereich und Michael Butt als Vertreter der Polizei Zeven, trug er seinen Jahresbericht zum vergangenen Jahr vor.
Die Personallage der Feuerwehr Zeven sei sehr gut und stabil – insgesamt zähle die Zevener Ortswehr 160 Mitglieder, 18 mehr als im Jahr davor. Diese teilen sich auf die Einsatzabteilung (72), die Alters- und Ehrenabteilung (28), die Jugendfeuerwehr (36) und die Kinderfeuerwehr (21) auf. Verstärkt wird die Truppe mit drei Fachberatern, die beispielsweise als Betreuer in der Kinder- und Jugendarbeit tätig sind sowie über 9 Kameraden der Tagesfeuerwehr, welche in Zeven berufstätig sind, jedoch in den Feuerwehren ihrer Wohnorte tätig sind. Letztere zählen daher nicht in die Statistik der Zevener Wehr. Zuletzt gingen im neuen Feuerwehrhaus sogar die Spinde aus, sodass einige Feuerwehrkameraden mit einer normalen Garderobe vorliebnehmen mussten. Durch die Samtgemeinde werden nun weitere Spinde beschafft, sodass auch diese Herausforderung gelöst wird.
Den Anteil zum Ausbildungs- und Einsatzdienst trug Wendelkens Stellvertreter, Sven Müller, vor. Im Jahre 2o24 wurde die Feuerwehr Zeven insgesamt 169 Mal alarmiert – ein Rückgang um 25 Einsätze zum Vorjahr. Hiervon fielen 89 Alarmierungen auf Brandeinsätze und 80 Alarme in den Bereich der Hilfeleistung. Bei den Brandeinsätzen waren auch 37 Alarme von sog. Brandmeldeanlagen (BMA) enthalten, wovon die Feuerwehr bei 31 Alarmierungen nicht eingreifen musste. Auch private Rauchwarnmelder führten 9 Mal zu einer Alarmierung der Feuerwehr. Beispielhaft erinnerte Müller an einzelne Einsätze des vergangenen Jahres. Von kuriosen Einsatzmeldungen wie „Bein im Abflussrohr eingeklemmt“ bis hin zu schweren Verkehrsunfällen war vieles dabei. Insgesamt sei festzustellen, dass die Einsätze und auch die Technik immer komplexer werden und daher von den Feuerwehrleuten immer mehr abverlangt werde. Das deutet auf die zwingende Notwendigkeit der kontinuierlichen Aus- und Weiterbildung in alle Richtungen hin – Einsätze seien schließlich nur die Prüfungen des Erlernten.
Der Rückblick auf den Dienstbetrieb zeigte sogleich den bunten Blumenstrauss an Themen, der die Einsatzkräfte auf ihre Aufgaben vorbereitete. Dieser werde auch im kommenden Jahr mit einer hohen Intensität fortgesetzt. Der Mitgliederzulauf und das gestiegene Engagement sind zwar erfreulich, doch stellt das auch hohe Anforderungen an den Ausbildungsbetrieb. Während im Jahre 2019 durchschnittlich etwa 20 Personen den wöchentlichen Dienst besuchten, waren es in 2024 durchschnittlich 32 Kameradinnen und Kameraden pro Dienst. Es wurde sich jedoch gegen eine Aufteilung in Ausbildungsgruppen entschieden, sodass der normale Dienst mit einem erhöhten Koordinationsaufwand gestaltet werden muss, damit alle Teilnehmenden gleichermaßen von den Diensten profitieren.
Wendelken übernahm wieder mit dem Blick in die Statistik und zählte den ehrenamtlichen Zeitaufwand auf, den die Feuerwehrleute im vergangenen Jahr erbracht hatten. Wendelken dankte auch den Arbeitgebern – hier stellvertretend dem Samtgemeindebürgermeister Henning Fricke, dass sie die Feuerwehrleute während der regulären Arbeitszeit für Einsätze abstellten und somit ihren wichtigen Beitrag für die Bevölkerung und der Gefahrenabwehr leisteten. Weiter zählte Wendelken die Neubeschaffungen auf, welche von modernen Fahrzeugen wie dem HLF und der neuen Drehleiter bis hin zu einfachen und sehr praktischen Ausrüstungsgegenständen reichten. In diesem Zusammenhang richtete er seinen speziellen Dank an diejenigen, die sich zu den Neuerungen fortbildeten und mit hohem Zeitaufwand der Ausbildung der Zevener Feuerwehrleute widmeten. Mit Blick nach vorn freute sich Wendelken auf die nun anstehende Beschaffung eines Logistikfahrzeuges, welches bereits seit einigen Jahren im Zevener Fuhrpark fehlt. Hierzu finden in Kürze weitere Besprechungen statt.
Wie vielseitig die Feuerwehr sein kann, zeigte ein Blick in den Terminkalender. Die Jugendfeuerwehr nahm an einem Kinotag teil, welcher bereits in diesem Jahr wieder holt wurde, die Kinder- und Jugendfeuerwehr untersetützte bei den Zevener 4-Abend-Märschen, es wurde an Wettbewerben und Orientierungsmärschen teilgenommen und sämtliche Zevener Hydranten durch die Feuerwehr geprüft – letzterem steht insbesondere die Jugendfeuerwehr mit großen Enthusiasmus gegenüber. Insbesondere freute sich Wendelken über die neu gegründete Wettkampfgruppe unter Führung von Myra Will, welche sich seitdem bei zahlreichen Veranstaltungen den Herausforderungen stellte.
Die Einladung zur Versammlung deutete auf zahlreiche Wahlen von Funktionen hin, was die Sorgen von einem langen Sitzungsabend befeuerte. Doch tatsächlich wurde mit sprichwörtlicher Einstimmigkeit schnell durch diesen Tagesordnungspunkt geführt und zahlreiche Funktionsträger wurden in ihren Ämtern bestätigt.
Beim Tagesordnungspunkt „Aufnahmen und Beförderungen“ konnte Wendelken Ricarda Behrmann als Feuerwehrfrau-Anwärterin für ein Jahr auf Probe berufen, aus der Jugendfeuerwehr wurden Anna Lena Thiemann und Mika Henne als Feuerwehrfrau-, bzw. Feuerwehrmann-Anwärter in den aktiven Dienst übernommen und leisteten hierzu ihr Aufnahmegelöbnis ab. Bald beginnt für sie die modulare Grundlagenausbildung – die Grundausbildung bei der Feuerwehr. In die Tagesfeuerwehr wurde Marco Sievers (Ostertimke), Pascal Mahnken (Ostertimke) und Malte Borchers (Seedorf) aufgenommen. Aus anderen Feuerwehren wurde nach dem Umzug nach Zeven Jörg Hundt (Lüneburg), Joachim Husemann (Nartum) und Torsten Langensiepen (Hamburg) übernommen. Über den Dienstgrad „Feuerwehrmann“, bzw. „Feuerwehrfrau“ durften sich Leonie Neumann, Jonah Noel Hein, Frank Roßdeutscher und Noah Henri Adam freuen. Zum Oberfeuerwehrmann wurde Marc Oliver Thiemann befördert und Tobias Vogt darf sich fortan Hauptfeuerwehrmann nennen.
Der Zevener Samtgemeindebrandmeister Torben Wilshusen trug kurz zur Situation in der Samtgemeinde vor und erlaubte einen Blick über den Tellerrand hinaus. Auch ihm war es danach eine Ehre, Beförderungen durchführen zu dürfen. Er rief Michael Neumann und Sabrina Langer nach vorn und übertrug ihnen den Dienstgrad Oberlöschmeister und Oberlöschmeisterin. Kreisbrandmeister Peter Dettmer schilderte anschließend die Lage im Kreis und im Land und erläuterte aktuelle Entwicklungen im Feuerwehrwesen. Danach ehrte er Nadine Wilkens für ihren 25-jährigen Dienst im Feuerlöschwesen und schließlich Karl-Heinz Haase für 40-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr.
Als Grußworte der Gäste eröffnete Samtgemeindebürgermeister Fricke den Reigen und bedankte sich bei dem Engagement der Zevener. Er freute sich über die gute Lage innerhalb der Feuerwehr und sagte seine Unterstützung bei anstehenden Herausforderungen zu. Stadt-Bürgermeister Petersen bedankte sich ebenfalls und schließlich richtete für die Polizei deren Vertreter Michael Butt das Wort an die Versammlung. Er legte seinen Fokus auf die gute und professionelle Zusammenarbeit bei Einsätzen und führte exemplarisch einige Einsätze auf.