Am Nachmittag des 25. Oktober 2014 war in Breddorf allerhand los, denn die Kreisfeuerwehrbereitschaft des Abschnittes Zeven übte dort mit einem Feuerwehr-Großaufgebot.

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Die Feuerwehr-Kreisbereitschaften gibt es seit 1975. Sie werden personell und materiell aus verschiedenen Feuerwehren zusammengestellt und werden bei großen Schadenslagen hinzualarmiert. Sie sind sehr schlagkräftig und länger durchhaltefähig als einzelne Ortsfeuerwehren. Regelmäßig beweisen die Kreisfeuerwehrbereitschaften beispielsweise bei den Hochwassereinsätzen ihre Leistungsfähigkeit. Die Kreisfeuerwehrbereitschaft des Abschnittes Zeven setzt sich aus den Feuerwehren der Samtgemeinden Tarmstedt, Sittensen und Zeven zusammen.

 

Der Übungsbefehl gab folgende Rahmenlage vor: Als die Kreisfeuerwehrbereitschaft sich in Rhadereistedt gesammelt hat und zu einer Übung in Richtung Cuxhaven aufbrechen wollte, ereignete sich im nahen Breddorf ein Schadensereignis bei einem Lohnunternehmen. Nach einer Verpuffung drohte ein sich ausbreitendes Feuer weiteren Schaden anzurichten und etwa vier Personen galten als vermisst. Sofort wurden die Einsatzkräfte nach Breddorf geschickt. Ein solches Szenario ist zwar für eine Feuerwehr nichts ungewöhnliches, eine Kreisbereitschaft jedoch ist mit ihren Zügen auf andere Aufgaben ausgerichtet ist. Die besondere Herausforderung war daher, dass die bestehenden Züge unter Zeitdruck aufgeteilt und dem Einsatzszenario entsprechend neu zusammengestellt werden mussten. Gewohnte Strukturen gab es daher nicht und jeder musste sich schnell an die neue Situation anpassen.

 

Sofort begann die Feuerwehr unter Atemschutz die Suche nach den vermissten Personen im verqualmten Gebäude. Im Hintergrund liefen die Vorbereitungen zur Sicherstellung des Löschwassers. Doch die Übungsleitung machte es den Einsatzkräften sichtlich schwer. Denn die nahen Unterflurhydranten standen nicht zur Verfügung. Die nächsten Wasserentnahmestellen lagen damit jeweils 1,2 und 2 Kilometer in unterschiedliche Richtungen entfernt. Die Zugführer entschieden sich sofort, beide Wasserentnahmestellen zu nutzen. Hierzu wandten sie zwei Verfahren an: einerseits richteten sie eine 1.200 Meter lange Wasserversorgung per Schlauchleitung her. Aufgrund der enormen Länge, mussten auf dem Weg mehrere Verstärkerpumpen eingesetzt werden. Andererseits wurde vom etwa zwei Kilometer entfernten Hydranten ein Pendelverkehr mit mehreren Feuerwehrfahrzeugen mit Löschwassertank eingerichtet, die wiederum ein Tanklöschfahrzeug an der Einsatzstelle speisten. Ein logistisch großer Aufwand, bei dem alles reibungslos funktionieren muss.

 

Nachdem die Wasserversorgung durch das Mitwirken aller sichergestellt war und die Personen im Gebäude gefunden und gerettet wurden, ging es an die Brandbekämpfung. Zur Absicherung der Nebengebäude wurde außerdem eine sogenannte Riegelstellung eingerichtet, bei der ein Übergreifen der Flammen auf angrenzende Gebäude oder Bäume verhindert werden sollte.

 

Für eine Überraschung sorgte dann eine vermisste Person, die sich bewusstlos auf einem Container auf dem Betriebsgelände befand. Hier mussten sich die Feuerwehrleute schnell etwas einfallen lassen, um die Person sicher aus ihrer misslichen und ungewöhnlichen Lage zu befreien.

Schließlich wurden alle Aufgaben gemeistert und vor allem die kurzfristige Umgliederung der Einheiten verlief reibungslos. Man merkte, dass alle an einem Strang zogen. Während der Übung konnte man insbesondere die Möglichkeiten des Pendelverkehrs zur Wasserversorgung ausprobieren und wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Kleinere Mängel wurden teils noch im Übungsverlauf selbständig korrigiert, sodass die Übung abschließend als sehr erfolgreich bewertet werden konnte.

 

Nach dem Rückbau verlegten die Einsatzkräfte dann nach Wilstedt, wo die Feuerwehrküche mit dem Grill wartete und eine Stärkung bereithielt. Insgesamt waren 22 Fahrzeuge und fast 100 Einsatzkräfte an der Übung beteiligt. Die Zevener Ortsfeuerwehr nahm mit drei Fahrzeugen und 15 Einsatzkräften an der Übung teil.

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